Atemschutz aus einem Guss

Verbund und Abrollbehälter einsatzbereit

Kaum ein Feuerwehreinsatz ist ohne Atemschutz denkbar. Selbst bei einem Pkw-Brand draußen sollten Brandschützer sich mit Vollmaske und Pressluftatmer schützen, weil die verarbeiteten Kunststoffe gefährliche Atemgifte entstehen lassen. Ab sofort ziehen der Kreis Soest und 13 seiner Kommunen an einem Strang, damit den Einsatzkräften immer gut gewartete Atemschutzgeräte in ausreichender Anzahl zur Verfügung stehen. Der Atemschutzverbund und der Abrollbehälter Atemschutz (AB-A) sind einsatzbereit.

Für den Atemschutzverbund, dessen Grundlage eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung zwischen den kreisangehörigen Städten und Gemeinden (alle außer Werl) darstellt und der nach einem Vorbild im hessischen Wetteraukreis entstanden ist, hat der Kreis für sich und für die beteiligten Kommunen gut 1.000 Atemschutzgeräte angeschafft. Es handelt sich um eine Investition von über 1,4 Mio. Euro. Vier Mitarbeiter des Kreises, von denen zwei neu eingestellt wurden, warten in der aufgerüsteten und erweiterten Atemschutzwerkstatt im Rettungszentrum am Soester Boleweg die Atemschutzgeräte der beteiligten Wehren zentral. Etwa 5.000 Atemschutzgeräte werden pro Jahr durch die Hände dieses Quartetts gehen. Die vorhandene Werkstatt wurde etwas vergrößert und zusätzliche Prüf- und Reinigungsgeräte angeschafft. Mit Hilfe eines angeschafften Kleintransporters stellen die Mitarbeiter den Transport der Geräte zwischen den Feuerwehr-Standorten und dem Rettungszentrum sicher.

Auch den Abrollbehälter Atemschutz, den der Kreis für gut 400.000 Euro angeschafft hat, bringt das Team, für das eine Rufbereitschaft rund um die Uhr eingerichtet wurde, mit Hilfe der im Rettungszentrum stationierten Wechselladerfahrzeuge im Bedarfsfall zu Einsatzstellen vor Ort. Bei größeren und länger andauernden Einsätzen haben die Einsatzleiter aller Feuerwehren im Kreis die Möglichkeit, mit dem neuen Container auf einen Schlag 49 einsatzfähige Atemschutzgeräte, Chemikalienschutzanzüge (CSA) und zusätzliche Masken anzufordern.

„Der Atemschutzverbund ist ein Vorzeigebeispiel interkommunaler Zusammenarbeit, das Kosten spart und Ressourcen schont“, ist Ralf Hellermann, Dezernent für Ordnung, Gesundheits- und Verbraucherschutz des Kreises, überzeugt. Er verweist auf deutliche Rabatte, die im Rahmen einer EU-weiten Ausschreibung durch die zentrale Gesamtbeschaffung der Atemschutzgeräte generiert werden konnten. Das Ergebnis habe die ursprüngliche Wirtschaftlichkeitsberechnung noch übertroffen hätten. Quasi ein Nebeneffekt sei es, dass alle Feuerwehren jetzt über die gleiche (Überdruck-)Atemschutztechnik verfügten. Das sei ein Vorteil für die gemeinsame Ausbildung und gemeinsame Einsätze. Für die örtlichen Strukturen des Ehrenamts sieht Hellermann eine deutliche Entlastung: „Erweiterte Hygienevorschriften haben in allen Bereichen des Atemschutzes aufwändige zusätzliche Prüfarbeiten und Dokumentationspflichten mit sich gebracht, die von den Atemschutzgerätewarten der Freiwillige Feuerwehren kaum noch zu bewältigen sind.“

Ralf Hellermann freut sich darüber, dass es erste positive Reaktionen der Kommunen gibt, die sich vor allem von den sehr guten Ergebnissen der gemeinsamen Ausschreibung angetan gezeigt hätten. „Der Atemschutzverbund wird bereits als Startschuss für weitere zentrale Beschaffungen angesehen. So prüfen wir derzeit die Einrichtung einer zentralen Kleiderkammer für die Feuerwehren“, berichtet der Ordnungsdezernent.

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