Einweihung des neuen GW-G
So groß ist das neue Fahrzeug für den ABC-Zug 2 auf Kreisebene, dass ans Feuerwehrhaus angebaut werden musste : „Das haben wir schon erledigt“, berichten Abteilungsleiter Tobias Trompeter und der Beigeordnete Matthias Abel von der Stadtverwaltung bei Einweihung und Fahrzeugtaufe.
154 000 Euro hat der Zweckbau gekostet, in dem der neue „Gerätewagen Gefahrgut“ künftig parkt. Entstanden ist er in Wilnsdorf bei Siegen – die Firma Iturri setzte einen mit den Soestern abgesprochenen Aufbau auf ein MAN-Fahrgestell mit Automatik-Getriebe. Neun Meter lang ist das Sonderfahrzeug, 3,30 Meter hoch und 2,50 Meter breit, unbeladen wiegt es 15,5 Tonnen. 290 PS Motorleistung beschleunigen bis auf 105 Stundenkilometer. Sechs Einsatzkräfte können mitfahren, und an Bord hat der rote Riese Geräte und Einsatzmittel für die Bekämpfung atomarer, radiologischer, biologischer und chemischer Gefahren. 520 000 Euro haben Soest, Bad Sassendorf, Lippetal und Möhnesee gemeinsam in die Hand genommen, um den Ersatz zu ermöglichen für einen inzwischen 30 Jahre alten MAN für drei Einsatzkräfte und Material. Geübt wird längst mit dem neuen Fahrzeug, der Hallenanbau steht auch schon seit dem Frühjahr – nur die geplante Einweihung zog sich hin, weil auch der ABC-Zug gegen Corona kein Mittel hatte. Auf Abstand und selbst im Freien mit Mund-Nase-Schutz, so lief der kleine Festakt am Donnerstagabend ab: Bürgermeister Eckhard Ruthemeyer und Soests Wehrführer Jürgen Wirth lobten die Einsatzkräfte, den Zusammenhalt in der anhaltenden Zeit der Pandemie und den gelungenen Abschluss von Bau und Beschaffung. Mit dem neuen Fahrzeug leiste die Feuerwehr aktiven Umweltschutz, unterstrich Jürgen Wirth. Matthias Menne, katholischer Diakon, und der evangelische Pfarrer Bernd-Heiner Röger segneten vor fast 90 Teilnehmern Fahrzeug, Halle und ein Geschenk für besondere Gäste: Aus dem befreundeten 700-Seelen-Ort Sucha in Soests polnischer Partnergemeinde Strzelce Opolskie waren Löschgruppen-Präses Bernard Skouronek, sein Sohn und Stellvertreter Andrzej und vier weitere Freiwillige angereist. Bernadette Deneser erklärte den Zusammenhang – sie ist in Polen geboren, wohnt in Meckingsen, arbeitet mit am Erhalt der Freundschaft: „Wir Meckingser waren vor zwei Jahren in Sucha und haben gesehen, dass die dringend noch ein Auto für die Feuerwehr gebrauchen können.“ Das blieb nicht ungehört: Einen gebrauchten VW-Bulli schenkten die Soester den Freunden, einen Mannschafts-Transporter für neun Leute, der bislang in Deiringsen stand. Bernard Skouronek und seine Truppe bedankten sich mit Freundschaftsurkunden. Gleich nach dem Festakt starteten sie durch: Bernard Skouronek: „Zum Frühstück wollen wir wieder in Polen sein.“
Text + Bilder: Thomas Brüggestraße (Soester Anzeiger)
Ergänzung der Feuerwehr Soest:
Die Partnerschaft für das neue Fahrzeug übernahm die Firma SARPI Entsorgung GmbH!