Gut sichtbare Hausnummern können Leben retten!

„Entschuldigung, wo bitte ist Nummer 37?“ – Wohnungsbrand, Menschen in Gefahr – jetzt zählt jede Minute! Die Adresse des Einsatzorts erhält die alarmierte Feuerwehr über Funk von der Leitstelle, doch an der Einsatzstelle verstreicht wertvolle Zeit, weil sie in der Dunkelheit die Hausnummer nicht finden können.


Alltag für die Retter – weil Hausnummern oft unüberlegt, nach ästhetischen, und immer seltener nach praktischen Gesichtspunkten angebracht werden. Bei einer Vielzahl von Unfällen und notfallmedizinischen Krankheitsbildern wird der Erfolg der Hilfsmaßnahmen durch Zeitverzögerung gemindert.

Besondere Bedeutung kommt der Verzögerung des therapiefreien Intervalls beim Kreislaufstillstand zu.
Mit jeder therapiefreien Minute sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit bei bestehendem Kammerflimmern um 5%.
Im Notfall sind wir, die Hilfsorganisationen, auf deutlich sichtbar angebrachte Hausnummern angewiesen, um den Einsatzort so schnell wie möglich finden zu können.

Wie Sie es in Ihrem eigenen Interesse besser nicht machen sollten
Vermeiden Sie die häufigsten Fehler beim Anbringen der Nummern und beachten Sie:
  • Bringen Sie Hausnummern so an, dass sie von öffentlichen Verkehrsflächen aus gut lesbar sind.
  • Sorgen Sie für eine gute Beleuchtung der Hausnummer, damit man sie auch bei Dunkelheit rasch als solche erkennen kann.
  • Verzichten Sie in eigenem Interesse auf übertrieben künstlerisch gestaltete Schilder und wählen Sie stattdessen große, gut lesbare Ziffern.
  • Sorgen Sie dafür, dass Hausnummern nicht von Pflanzen „überwuchert“ werden.
  • Befindet sich ein Gebäude nicht direkt an einer öffentlichen Verkehrsfläche, so sollte dieses mit einem Hinweisschild an der öffentlichen Verkehrsfläche gekennzeichnet werden.

Einweiser als wertvolle Orientierungshilfe

Eine Studie des Rettungsdienstmagazins aus dem Jahr 1998 belegt, dass ein Einweiser, der die Rettungskräfte erwartet, das Eintreffen um durchschnittlich 20 Sekunden beschleunigt. Während der Untersuchungen bei realen Einsätzen wurde jedoch nur bei jedem fünften Einsatz ein solcher Einweiser angetroffen.

Gehen Sie, wenn möglich auf die Straße und erwarten Sie das Eintreffen der Feuerwehr oder Rettungsdienstes! Machen Sie sich bemerkbar. So können wertvolle Sekunden optimal genutzt werden und gehen nicht bei der Hausnummernsuche verloren!

Fotos v.o.n.u.: Wilehlmine Wulff /pixelio.de, Paul-Georg Meister / pixelio.de, bbroianigo /pixelio.de